Q & A
Grundsätzliches
Welche Möglichkeiten der Abwasser-Wärmerückgewinnung gibt es?
Abwasserwärme ist eine wenig beachtete und kaum genutzte Ressource. Würde diese in Deutschland konsequent genutzt, könnte dadurch bis zu 10 % der gesamten Primärenergie für den Wärmebedarf eingespart werden.
Bei der zentralen Wärmerückgewinnung aus der Kanalisation wird in einem größeren Abwasserkanal ein Wärmetauscher aus Edelstahl montiert und die Wärme des Schmutzwassers dann auf Wärmepumpen (JAZ 4,5) übertragen. Diese speisen dann ein
Niedertemperatur-Nahwärmenetz. Solche Anlagen sind zwar grundsätzlich wirtschaftlich,
aber mit hohen Investitionen verbunden, so dass sie nur beim Neubau oder bei der Sanierung eines Abwasserkanals Sinn machen.
Bei den Systemen der dezentralen Abwasserwärme-Rückgewinnung gibt es vertikale und horizontale Anlagen:
Bei einem vertikalen System (Duschrohr) wird unter der Dusche ein Fallrohr mit 170 – 210 cm Länge und einem Durchmesser von 5 cm installiert. Das Abwasser aus der Dusche fließt über diese Fallleitung, die meist aus Kupfer besteht, überwiegend an der Innenwand ab (Filmströmung). Eng an der Außenwand des Fallrohrs fließt in einem äußeren Rohr gegenstromförmig kaltes Frischwasser, welches so von 10 °C (Kaltwassertemperatur in Deutschland) auf etwa 25°C vorerwärmt wird. So kann bis zu 69% der Wärmeenergie rückgewonnen werden. Damit sind diese Systeme, wenn es die Einbaulage zulässt, ökologischundökonomisch äußerst vorteilhaft.
Bei einem horizontalen System, wie die Duschrinnen von Joulia, wird eine spezielle Duschrinne mit einem Wärmetauscher aus Kupfer anstatt des normalen Duschablaufs installiert. Es ist nur eine etwas größere Einbautiefe der Duschrinne und eine Veränderung der Kaltwasserführung notwendig.
Was ist denn Cleantech? Und was ist der Rebound-Effekt
Cleantech oder clean technologies (engl. für Saubere Technologien) ist ein Schlagwort für
Produkte, die bei gleicher Leistung weniger Ressourcen und Energien benötigen, es also eine echte Effizienzsteigerung gibt.
Ein Beispiel dafür ist die Beleuchtung: Während es früher oft Glühlampen gab, die 100 Watt verbraucht haben (5 Watt für sichtbares Licht und 95 Watt Wärme), gibt es jetzt LED-Lampen, die bei gleicher Helligkeit nur etwa 10 Watt brauchen. Das ist also eine Einsparung von 90 %, ohne dass es negative Auswirkungen auf den Komfort hat. So was ist doch echt super!
Und vom Rebound-Effekt spricht man in der Energieökonomie, wenn Effizienzsteigerungen durch Verhaltensänderungen der Verbraucherinnen und Verbraucher wieder egalisiert werden. So sollte das Licht beim Verlassen eines Zimmers ausgeschaltet werden,
selbst wenn LED-Lampen verwendet werden. Und das eingesparte Geld sollte auch nicht dazu verwendet werden, zusätzliche klimaschädliche Autofahrten oder Flugreisen zu finanzieren.
Wie viele Joulia-Duschrinnen sind schon im Betrieb?
In ganz Europa wurden bereits über 10.000 Duschrinnen der Fa. Joulia eingebaut, hauptsächlich in der Schweiz und in den Niederlanden. In Deutschland sind die Produkte der
Fa. Joulia erst seit November 2020 vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs e.V. (DVGW) auf ihre Unbedenklichkeit wegen des Trinkwasserschutzes zertifiziert worden, daher gibt es bisher noch sehr wenige Anwendungen in Deutschland.
Sind die Duschrinnen von Joulia einfach selbst installierbar oder benötige ich professionelle Hilfe?
Grundsätzlich dürfen in Deutschland nur zugelassene Installateur-Fachbetriebe Arbeiten an
Trinkwasserinstallationen durchführen. Die zugelassenen Installateure Ihres
Ortes erfahren Sie von Ihrem zuständigen Wasserversorgungsunternehmen.
Ökonomisch & Ökologisch
Was kosten die Joulia-Produkte? Sind sie entsprechend werthaltig?
Die Fa. Joulia SA, die für die Entwicklung und Fertigung der Duschrinnen zuständig ist, sitzt in Biel in der Schweiz. Deswegen und weil die Produkte extrem wertig sind (Abdeckung aus geschliffenem, mattem oder poliertem 5 mm V2A-Edelstahl!!!), sind die Preisstellungen etwas höher.
Die Kosten für eine konventionelle Duschrinne müssen aber von den Joulia-Preisen abgezogen werden. Ebenso kann durch die Duschwasser-Wärmerückgewinnung ein kleinerer Warmwasser-Speicher eingesetzt werden, was Geld und Platz spart. Hinzu kommen aber noch Mehrkosten für eine thermostatische Mischbatterie (plus 100 - 200 EUR), wobei diese Funktion durch die gute Regelbarkeit auch einen echten Komfortgewinn bringt.
Rechnet man jetzt noch die laufenden Energieeinsparungen dazu, dann rechnet sich Investition in eine Joulia-Duschrinne innerhalb von 5 – bis 10 Jahren (Zinsfuß 7 – 15 %). Damit ist das Potenzial dieser Technologie anderen Systemen im Haus, wie Photovoltaik oder Wärmepumpen, weit überlegen. Außerdem kommt es durch eine Joulia-Duschrinne zu einer nachhaltigen Wertsteigerung für Ihre Immobilie.
Wie viel kann ich durch die Verwendung von Joulia-Produkten sparen?
Durch ein System zur Duschwasser-Wärmerückgewinnung wird Energie eingespart, wodurch sich auch der CO2-Aussstoß reduziert. Das System führt so auch zu einem geringeren Energieverbrauch, was sich positiv auf die Energiekosten auswirkt.
Wie viel Sie einsparst, ist von sehr vielen Faktoren abhängig: Ob Sie Ihr Heißwasser mit Öl, Gas oder Strom erzeugen, wie oft und wie lange Sie mit welcher Temperatur duschen, wie viele Menschen die Dusche benutzen, wie viel Liter Wasser pro Minute aus der Brause kommen und welches Joulia-System ihr einsetzt.
Als Daumenwerte entstehen aber Einsparungen zwischen 30 % (Inline mit 3 Rohren) und 60 % (Twinline mit 10 Rohren). Und das ist doch eine ganze Menge!
Wie bemerke ich die Einsparungen? Kann ich die irgendwo ablesen?
Da es sich hier um ein rein mechanisches System ohne elektrische Bauteile handelt (mit Ausnahme des Buzzers zur Leckage-Detektion), können die Einsparungen auch nicht direkt abgelesen werden. Die Einsparung zeigt sich aber in der Jahresrechnung des Energieversorgers (beim verwendeten Energieträger), wobei es ja auch hier natürliche jährliche Schwankungen gibt.
Kann ich die Duschrinne von Joulia auch in meinem bereits vorhandenen Duschsystem verwenden?
Ganz ehrlich – ein Badezimmer nur wegen der Installation einer Joulia-Duschrinne ‘aufzureißen‘, macht ökologisch und finanziell wenig Sinn. Besser ist, die Anregung zum Einbau eines solchen Systems im Familien- und Freundeskreis zu streuen, eine eigene Duschrinne aber erst bei eigenem Neubau oder Sanierungsvorhaben einbauen zu
lassen.
Wie nachhaltig sind die Materialien, aus denen Joulia-Produkte hergestellt werden?
Der Rinnenkörper, die Siphonierhaube und die Rinnenabdeckung besteht aus V2A-Edelstahl, der als Metallschrott irgendwann voll recyclebar ist. Der Wärmetauscher bestehen aus Kupfer, das ebenfalls voll recylingfähig ist. Alle anderen Komponenten sind von ihren Gewichtsanteilen her vernachlässigbar.