Legionellen vermehren sich bis zu potenziell gefährlichen Konzentrationen bei Temperaturen zwischen 25 und 50 °C, falls ein Biofilm vorhanden ist und das Wasser längere Zeit stagniert. Diese Situation tritt nicht nur in Warm-, sondern auch in Kaltwasserleitungen in der Praxis häufig auf (parallele Führung mit Heizungs- und Warmwasserleitungen, sommerliche Raumtemperaturen über 25 °C), sie wird sich auch mit großem Aufwand nicht vollständig vermeiden lassen.
Wird das Trinkwasser am Hausanschluss (oder vorher) chemisch behandelt, z.B. durch Chlorelektrolyse, besteht auch im genannten Temperaturbereich keine Legionellengefahr. Das Verfahren ist in größeren Gebäuden ökonomisch machbar, aber nicht sehr weit verbreitet. Die chemische Behandlung sauberen Trinkwassers wird außerdem teilweise kritisch gesehen. Ob eine zeitweise Erwärmung auf 70 °C vorhandene Legionellen zuverlässig abtötet, ist neuerdings umstritten ("VBNC-Zustand").
Die DWHR erwärmt je nach Effizienz des Wärmetauschers kaltes Wasser auch auf Temperaturen über 25 °C. Allerdings hat das Wasser hier nur kurzzeitig und im fließenden Zustand diese Temperatur, der Vorgang entspricht im Grunde der Erwärmung im Warmwasserbereiter (z.B. Durchlauferhitzer oder Frischwasserstation). Nach dem Ende der Durchströmung fällt die Temperatur, vor allem in ungedämmten Leitungen, rasch wieder auf Raumtemperatur ab.
Das Legionellenrisiko durch eine DWHR ist damit faktisch kaum höher als bei einer Kaltwasserleitung.