Warmwasser macht in energetisch optimierten Wohngebäuden etwa die Hälfte des Wärmeenergiebedarfs (ohne Zirkulations-Verluste) aus. Etwa ⅔ davon wird für das Duschen verbraucht.
Eingespart werden konnte hier bisher nur über Sparduschköpfe, eine energieeffiziente Warmwasserzirkulation oder alternative Versorgungskonzepte (Durchlauferhitzer, Frischwasserstationen).
Die Rekuperation von Abwasserwärme durch Wärmetauscher, die direkt am Ablauf der Duschen installiert werden, ist eine neue und sehr effiziente Möglichkeit, den Energieverbrauch deutlich zu senken.
Neben geringeren Energiekosten und Einsparungen bei der Haustechnik sind es besonders die staatlichen BEG-Förderungen, die eine DWRG wirtschaftlich so interessant machen.
Die Normenreihe DIN V 18599 regelt die energetische Bewertung von Gebäuden und bildet damit die Basis der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). In 18599-8, Absatz 6. 4. 10 ist die Berechnung der DWRG als grundsätzlich förderfähige Maßnahme für Neubau und Sanierung detailliert beschrieben.
Neubau
Für eine Förderung als klimafreundlicher Neubau - Wohngebäude (KFN-WG) muss mindestens Effizienzhaus-Stufe 40 (EH40) erreicht werden. Hierzu ist ein Primärenergiebedarf von z. B. 30 kWh/m² p. a. nötig (Referenzgebäude). Eine DWRG reduziert den rechnerischen Energieeintrag signifikant. Beim Duschrohr VX1700 sind dies beispielsweise 4,28 kWh/m² p. a., die sich gemäß DIN V 18599-8, Abschnitt 6. 4. 10 wie folgt berechnen
Sanierung
Bei der Sanierung bezieht sich die Förderung auf ein Referenzgebäude, das z. B. einen aktuellen Primärenergiebedarf von 160kWh/m² p. a. hat. Zur Erreichung der Effizienzhaus-Stufe EH70 (realistisches Zielniveau im Bestandsgebäude) muss der Primärenergiebedarf durch entsprechende Maßnahmen auf 70kWh/m² p. a. sinken. Zu der dazu notwendigen Reduzierung um 90kWh/m² p. a. kann das oben genannte Duschrohr VX1700 4,28kWh/m² p. a. beitragen.
Die Unocconi DWRG-Systeme
Die Unocconi DWRG-Systeme reduzieren bei Wirkungsgraden zwischen 28 % und 63 % den rechnerischen Energieeintrag um 2,17 bis 4,82 kWh/m² p. a.
Die realistischen Wirkungsgrade liegen aber jeweils höher, da der Volumenstrom einer modernen Brause (ohne Regendusche) bei deutlich < 12,5 l/min liegt (37 % bis 69 % bei 8,0 l/min; Quelle: Passivhaus Institut, Darmstadt).
18599-Software für Energieberatende
Nachdem die Wärmerückgewinnung aus Duschabwasser schon 2016 in die DIN V 18599 (Energetische Bewertung von Gebäuden) aufgenommen wurde, sind erst jetzt die dazugehörigen Produkte in Deutschland verfügbar. Deswegen wird die DWRG aktuell in den Software-Tools der Energieberatenden implementiert. Mit Stand 11/2025 ist sie in den folgenden Produkten verfügbar bzw. geplant:
Fazit
Die DWRG ist eine einfach zu implementierende Energieeffizienz-Maßnahme, bei der oft schon die BEG-Förderung die Investition in System und Montagemehrkosten deckt. Als kleinere Maßnahme kann sie helfen, ein Neubau- oder Sanierungsvorhaben in die angestrebte EH-Stufe zu heben.
Im laufenden Betrieb kommen noch die realen Energieeinsparungen dazu, die je nach Nutzungsprofil der Dusche bei mehreren Hundert Euro pro Jahr liegen können.
Beispiel
Das Wasserfall-Diagramm zeigt exemplarisch die Reduzierung des rechnerischen Energieeintrags von einem unsanierten EFH mit 160 kWh/m² p. a. hin zu einem Zielniveau EH 70 mit 70 kWh/m² p. a.. Es verdeutlicht, dass die DWRG mit 200 - 400 EUR pro kWh das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis hat und dass sie als kleinere Maßnahme hier ausreichend ist, um das angestrebte Zielniveau zu erreichen: